Hans Riegel ist am Dienstag (15. Oktober) im Alter von 90 Jahren gestorben. Gemeinsam mit seinem Bruder Peter-Paul Regel leitete er eines der größten und erfolgreichsten Familienunternehmen Deutschlands.
„HARIBO macht Kinder froh“, sangen freundliche Männerstimmen schon zu meinen Kindertagen. Für mich wurde dieser Werbeslogan jedes Jahr im Herbst zur fröhlichen Gewissheit.
Bucheckern, Eicheln und Kastanien haben wir in den 70er Jahre im Wald aufgesammelt. Mit Plastiktüten voller Beute liefen wir dann vom Venusberg die Bergstraße hinunter nach Kessenich. Drt befindet sich das Werk von HARIBO.
groß angekündigt wurden in den Bonner Tageszeitungen die Termine zur Annahme der gesammelten Herbstbeute. Lange Schlangen von Kindern und Jugendlichen standen mit prall gefüllten Tüten an, um ihre Taschen auf einer Waage auszuleeren.
In riesigen Behältnissen verschwanden dann die Bucheckern, Eicheln und Kastanien. Aufgewogen wurde diese Gabe mit Gummibeerchen, Lakritz, Drops, Pfefferminz, Kaubonbons und anderen Süßigkeiten.
Erst bei diesen alljährlichen Aktionen habe ich erfahren, wie umfassend das HARIBO-Imperium ist. Viele Marken waren mir zwar bekannt; nicht aber ihre Zugehörigkeit zu dem Bonner Süßwarenkonzern.
„HARIBO“ steht für „Hans Riegel, Bonn“. Die Firma war eine der bedeutendsten Wirtschaftsgrößen meiner Geburtsstadt.
Als Bad Godesberg zu Bonn eingemeindet wurde, führten die Stadtwerke Bonn (SWB) nach einer gewissen Schamfrist auch durchgehende Buslinien zwischen dem neuen Stadtteil und der Kernstadt ein. Die Stadtwerke Bad Godesberg wurden in die SWB eingegliedert.
Unvergessen ist mir die erste Fahrt mit der damals neuen Buslinie von Godesberg nach Kessenich. Der Godesberger Busfahrer kannte den Weg nicht und fragte bei der Ablösung seinen Kollegen, wie er denn fahren müsse.
Die Antwort war frappierend einfach: „Wenn´s stinkt, links ´rin!“ Nach dieser Beschreibung hat der Fahrer den Weg auch tatsächlich gefunden.
Der Geruch der Lakritzfabrik hat ihm den Weg gewiesen. HARIBO roch immer stark nach Lakritz.
Hans Riegel habe ich selbst nie kennengelernt. Sein Bruder Peter-Paul Riegel aber wohnte am unteren Ende der Bergstraße. Sie führt vom Venusberg steil den Hang hinunter nach Kessenich.
Kurz vor dem Abitur hatte ich einen Aushilfsjob bei einer Verkehrsbefragung. Zufällig ausgewählte Personen sollten Fragebögen über ihre täglichen und regelmäßigen Wege und zum benutzten Verkehrsmittel ausfüllen.
Zu meinen Befragten gehörte auch Peter-Paul Riegel. Allerdings hat er den Fragebogen nie ausgefüllt. „Für so was hat Herr Riegel keine Zeit“, erklärte mir seine Sekretärin abweisend.
Immerhin hatten er und sein Bruder Gummibärchen und andere Süßigkeiten für mich. Ihr schlaues Kalkül ging bei der süßen Umtauschaktion auch jedes Jahr wieder auf: Lange vor Weihnachten waren die Tüten mit Süßkram leergegessen; und dann mussten wir den Nachschub kaufen.
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