So sieht Respekt gegenüber gebührenzahlern aus: Trau keinem Ranking, das Du nicht selber gefälscht hast!

„Ach, das versendet sich!“ Diese wegwerfende Bemerkung habe ich in meiner Zeit als Mitarbeiter des Hessischen Rundfunks (HR) wiederholt von Radioredakteuren gehört. Mit diesem Ausspruch haben sie Fehler von Beiträgen kommentiert, die sie dann trotz dieser Mängel in die Sendung genommen haben.
Übersetzen könnte man diese Bemerkung ungefähr mit „Das merkt doch keiner. Die Hörer vergessen das sowieso wieder“ oder „die Hörer sind blöd“. Ungefähr so scheinen viele Programmverantwortliche über ihre Kunden und Brötchengeber wohl zu denken.
Ihr Publikum für dumm verkauft haben zugegebenermaßen das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der Hessische Rundfunk (HR) und das Radio Berlin-Brandenburg (RBB). Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) windet sich noch, entsprechende Vorwürfe zu bestätigen. Bei Rankings haben die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten die Reihenfolge der Wertungen einfach verändert.
Respektlos mit der Hörerschaft gehen auch Intendant Willi Steul und Programmdirektor Andreas-Peter Weber vom Deutschlandradio um. Nicht einmal von selbst angekündigt hat der Sender die Absetzung der Sendung „2254 –
Nachtgespräche am Telefon“. Erst auf die Nachfrage eines Hörers in der nächtlichen Radiosendung bestätigte die Moderatorin die Streichung der Call-in-Sendung.
In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung vom 29. Juni 2014 erklärte Steul die Hörerbeteiligung gar zu einem „Fremdkörper im Programm“. Seinen für den 12. Juni 2014 angekündigten Auftritt in der Sendung „Im Gespräch“ sagte Weber wegen „wichtiger Termine“ kurzerhand wieder ab und verschob ihn auf den 21. Juli 2014. Auch dort vergeudete der Sender dann viel Zeit mit nichtssagenden Einspielern und unpassender Musik anstelle von Hörerstimmen.
Die wiederholt als Argumentationsgrundlage für die Absetzung von „2254“ bemühte „Mappingstudie“ hält das Deutschlandradio geheim. Ihr soll eine Art Ranking der Zuschauer für bestimmte Hörfunksendungen von Deutschlandradio Kultur zu entnehmen sein.
„Trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast“, soll schon Winston Churchill gewarnt haben. Rankings in Radio und Fernsehen wird es bei Öffentlich-Rechtlichen Sendern nach alledem so bald wohl nicht mehr geben.
Den Allgemeinen deutschen Automobilclub (ADAC) hat die Manipulation von Rankings in eine existenzielle Krise gestürzt. Die Menschen lassen sich eben nicht gerne für dumm verkaufen.
Das sollten die Verantwortlichen in den Chefetagen der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten bedenken. Eine Manipulation von Rankings ist ein Betrug an der Hörerschaft, die für ihre Rundfunkgebühren ein ehrliches und niveauvolles Programm erwarten darf.
Diese Hörer indes scheinen die Verantwortlichen für dumm zu halten. Wie anders ließe sich ihr dreister Umgang mit den völlig unnötigen Manipulationen der Rankings erklären?
Die Gebührenzahler allerdings werden nun eine bessere Kontrolle der Sender einfordern. Darauf sollten sich auch die Rundfunk-Fernseh- und Hörfunkräte schon einmal einstellen.

Ein Kommentar zu “So sieht Respekt gegenüber gebührenzahlern aus: Trau keinem Ranking, das Du nicht selber gefälscht hast!

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