Ich erhebe Einspruch: Keine deutschen U-Boote für Israel!

Ich erhebe Einspruch gegen die Lieferung deutscher U-Boote nach Israel. Ich erhebe Einspruch dagegen, dass dieses Kriegsgerät zu einem Drittel mit meinen Steuern finanziert wird.
Am Donnerstag (9. April) wurde bekannt, dass der Bundessicherheitsrat die Lieferung des fünften von insgesamt sechs versprochenen U-Booten für Israel genehmigt hat. Alle sechs U-Boote werden zu je einem Drittel aus dem deutschen Staatsetat subventioniert.
Ich mache mir Sorgen, dass die sechs deutschen U-Boote eingesetzt werden, um wehrlose Menschen zu töten. Ich mache mir Sorgen, dass diese U-Boote eingesetzt werden, um völkerrechtswidrige Vernichtungskriege gegen vermeintlich „unterlegene“ Völker zu führen.
Diese U-Boote gehen an eine Armee, die völkerrechtswidrig Schulen bombardiert und Zivilisten ttötet. Diese U-Boote gehen an eine Armee, die wiederholt Kriegsverbrechen begangen hat und mit ihnen auch in Zukunft begehen könnte.
Diese U-Boote kommandiert eine Regierung, die auf Stärke setzt statt auf diplomatische Verhandlungen. Diese U-Boote kommandiert eine Regierung, die die internationale Völkergemeinschaft starrköpfig missachtet und selbst die guten Ratschläge der Freunde Israels stur ignoriert.
Ausdrücklich bekunde ich meine Solidarität mit dem israelischen Volk. Gerade die besondere Beziehung des deutschen und des israelischen Volks sollte dazu mahnen, auf Frieden und das Völkerrecht zu setzen statt auf militärische macht.
Der Nahe Osten ist bereits ein Pulverfass. Er braucht nicht mehr Waffen, sondern mehr politische Vernunft.
Statt der sechs U-Boote sollte die deutsche Bundesregierung all ihr diplomatisches Geschick zur Lösung des Nahost-Konflikts einsetzen. Das israelische Volk hat Frieden verdient ebenso wie das palästinensische und der gesamte Nahe Osten.
Waffen gehören nicht in Kriegs- oder Krisengebiete. Diese Maxime muss gerade auch im Nahen Osten gelten.
Deswegen erhebe ich Einspruch gegen die Lieferung deutscher Waffen nach Israel ebenso wie in alle anderen Länder des Nahen Ostens. Auch Saudi-Arabien darf weder deutsche Panzer, noch deutsche U-Boote bekommen.
Die Bundesregierung fordere ich auf, die Lieferung wenigstens des sechsten U-Boots zu stoppen. Die Opposition fordere ich auf, die Kriegspolitik der Bundesregierung im Bereich der Waffenexporte öffentlich anzuprangern und durch Parlamentarische Anfragen so transparent wie möglich an die Öffentlichkeit zu bringen.
Die Bevölkerung in Deutschland, Israel, Palästina, Saudi-Arabien und dem Iran fordere ich auf, sich für Freundschaft und gegen Feindbilder zu entscheiden. Parteien und Politiker, die der Rüstungslobby solche gefährlichen Geschäfte mit dem Massenmord ermöglichen, dürfen bei Wahlen keine Stimmen mehr bekommen.
Die Bundesregierung bitte ich, ihre Haltung bezüglich des Friedensvertrags von Minsk auf andere Krisen zu übertragen. Die Alternative zu einem – leider oft sehr brüchigen – Frieden ist die Drohung mit einem Atomkrieg. Das gilt für die Ukraine leider genauso wie für Israel.
Ich klage alle diejenigen an, die eine Politik gegen das Leben durch ihr Handeln begünstigen. Ich fordere alle Menschen auf, im Alltag, bei Wahlen und in öffentlichen Diskussionen für eine friedliche Politik einzutreten.

10 Kommentare zu “Ich erhebe Einspruch: Keine deutschen U-Boote für Israel!

  1. Leider,lieber Franz-Josef Hanke, interessiert so eine grundlegende Überlegung nicht die Waffenindustrie.Die Bundesregierung ist mit diesen Rüstungsgiganten verbandelt und bekommt schon seinen Anteil am Deal. Übrigens wären wir hier gleich mal wieder bei schwarzen Kassen und Parteienfinanzierungen. Der dämliche Steuerzahler bezahlt diese Ungeheuerlichkeit mit, das ist ganz schön dreist, aber mit den im Luxus schwelgenden Deutschen kann man das schon machen.
    Israel helfen wir nicht wirklich damit und gießen Öl ins Nahostfeuer.
    Meine Empörung ist genauso groß wie die Ihrige. Protestmails und Leserbriefe helfen aber leider nicht. Es wird auch keinen Aufstand der Rüstungsgegner geben.
    Mit dem Argument der Arbeitsplätze sind die Lobbyisten immer gut beraten und die 11 Millionen Bildleser werden die Lieferung sogar gut finden.
    Das ist so traurig.
    Gruß aus Sachsen.

    • „Die Bundesregierung ist mit diesen Rüstungsgiganten verbandelt und bekommt schon ihren Anteil am Deal.“
      „Die Opposition fordere ich auf, die Kriegspolitik der Bundesregierung im Bereich der Waffenexporte öffentlich anzuprangern und durch Parlamentarische Anfragen so transparent wie möglich an die Öffentlichkeit zu bringen.“
      Welche Opposition? Ich sehe keine mehr, denn seitdem es die DDR nicht mehr gibt, weiß das die CDU mit ihren Koalitionen schon zu verhindern, indem sie diese so verbiegt, dass sie nicht mehr zu erkennen sind. Nur die Oppositionsparteien wissen oder merken das nicht. Deshalb ist „Eine Demokratie ohne eine starke, gleichberechtigte Opposition nur eine Scheindemokratie“ (Churchill). Und die Nichtwähler auch keine Hilfe.

  2. „Der Nahe Osten ist bereits ein Pulverfass. Er braucht nicht mehr Waffen, sondern mehr politische Vernunft.“ und „Das israelische Volk hat Frieden verdient ebenso wie das palästinensische und der gesamte Nahe Osten.“
    Wenn Deutschland schon eingreift, wieso dann nicht mit Sanktionen – von U-Booten zum Beispiel, anstatt noch Waffen hinterher zu schieben? Es ist schon beängstigend: Noch nie war die Welt so ein Pulverfass und Deutschland handelt munter mit Waffen, Panzern, U-Booten. Aber wenn ich vergleiche: Zwischen den beiden Weltkriegen war 25 Jahre Ruhe, zwischen Ende 2. WK und Mauerfall(€) waren 45 Jahre Ruhe und 25 Jahre nach Mauerfall zündelt man schon wieder mit Russland und nimmt womöglich eine Teilung der Ukraine in Kauf, Griechenland ringt nach Luft seit der Umarmung durch die EU. Was hat also die EU gebracht bisher? Und dazu Viehfutter für Mensch UND Tier mit TTIP, CETA und TISA. Na danke. Wüsste zu gern, was die Hörer von 2254 dazu gemeint hätten.

  3. Nein, die Waffenindustrie interessiert nur das Geschäft und sie ist dankbar für jedes Pulverfässchen, was da geöffnet wird. Im Gegenteil, sogar die SpielzeugWaffenIndustrie freut sich schon über diese Geschäfte. So makaber kann man gar nicht denken, wie diese Politik ist. Leider wird wohl jeder, der einigermaßen vernünftig und natürlich denkt, in die Wüste geschickt.
    Ja, denk ich an Deutschland in der Nacht … . Es ist schwer vorzustellen, dass Deutschland mit dieser seiner Geschichte in Sachen Waffen immer noch vorne dran ist. Überall Gedenken, Hitlerfilme, Nackt unter Wölfen, Attentat auf Hitler udgl. und dann Waffen expoertieren, wie krank ist das denn? Da sollte man doch mal mit Sanktionen ansetzen, anstatt die Konflikte damit erst so richtig anzuheizen. Aber um die Perversion zu veranschaulichen: Vielleicht sichert das den Zustrom von Fachkräften. Die zerbombten Länder brauchen wahrscheinlich keine Leute, um Frieden zu schaffen oder gar für den Wiederaufbau. Ich frag mich bloß, was wäre aus Deutschland geworden, wären hier auch alle ausgerissen, abgehauen. Wer hätte Deutschland wieder aufgebaut – ohne Trümmerfrauen als erste z. B.?
    Aber wie man sieht, hat es der Handwerker, der bei seinem Leisten bleibt, heute wieder genau so oder gar noch schwerer als zu Zeiten meiner Großeltern. Also „Vorwärts Genossen – es geht zurück“ nun mit VEREINTEN Kräften.
    Ebenfalls Grüße aus Sachsen/Dresden

  4. Hallo R.Ger !
    Würde auch gerne die Meinungen der 2254-Hörer wissen. Da waren bei allen Themen so interessante Aspekte und Ansichten zu hören. Die Medienzaren wissen warum sie diese Sendung abgeschaltet haben, die wollen nur die offiziellen Versionen einer Sache hören,

    • Ja, Herr Wolf,
      die Medienzaren haben ein Problem mit der Hörerschaft. Nun müsste man ihnen nur noch ein Problem mit unserer GEZ bescheren. Warum tut man sich diese sinnentleerten Medien überhaupt noch an. Zeitung habe ich jedenfalls auch schon abgeschafft. Bleiben nur noch diese ewige Dudelei, Selbstbeweihräucherungen, Sport, Wetter und Verkehr oder Flüchtlingsdramen, für die wir doch auch mit verantwortlich sind – mit U-Bootlieferungen u. A..
      Was haben die endlosen Spendenprogramme und Waffenlieferungen – schon lange vor der Wende – bis jetzt gebracht außer mindestens zwei neue Industriezweige: SCHLEPPERBANDEN und (SPIELZEUG)-WAFFENINDUSTRIE und ein Pulverfass von Welt seit Mauerfall(€)? Nur die Flüchtlinge haben sogar noch die Wahl: Erschießen lassen, verhungern oder ertrinken. Wie makaber ist das denn?
      Mit der Begründung, liefert man selber keine Waffen, tut’s der Nächste. So meint man sich aus der Verantwortung. Gewissen? Das hängt an der Garderobe, als störend empfunden. Wie sonst kann man über derartige Lieferung verhandeln? Und die Mehrheit wählt so was? Wüsste gern mal, ob die SPD noch Opposition wäre, wenn sie sich nicht von der CDU hätte einwickeln und deformieren lassen. Oder auch wie die Grünen und FDP.
      Aber jetzt erst recht: Einen schönen Abend noch

  5. Lieber Franz-Josef, diesem deinem Einspruch schließe ich mich an! Krass, dass wir heute auch von Günter Grass sprechen, der ja auch etwas zu den U-Booten gesagt hat. So, wie du es hier schreibst, sind wir voll auf einer Linie, und ich finde, das gehört verbreitet! Weiter so klar und eindeutig!

  6. Neben der Waffenindustrie ist scheinbar ein weiterer Industriezweig entstanden: Den der Schlepperbanden“, die sich die Überfahrten gut bezahlen lassen, um dann von Bord zu gehen und die führerlosen Überfahrten tödlich enden zu lassen. Nur wo nehmen die Menschen so viel und womöglich ihr letztes Geld dafür her? Das ist so was von gewissenlos und einer angeblichen Demokratie doch eigentlich MENSCHENUNWÜRDIG.

  7. Herr Steul hat Wichtigeres zu tun:
    Neuerdings erläutern Islamwissenschaftler „In der neuen multimedial begleiteten Sendereihe „Koran erklärt“ jeden Freitag ausgewählte Verse des Korans. Es werde sogar an Stammtischen inzwischen über das Werk geredet – deshalb sollte man es auch mal vorstellen, begründet Deutschlandradio-Intendant Willi Steul das Projekt. Den Koran könne man nur verstehen, indem man ihn in seinen historisch-exegetischen Zusammenhang stelle.“ Sicher wird die Bibel auch schon lange auf diese Weise erklärt – z. B. in der Moschee.
    „Steul: Nein. Wir haben ein anspruchsvolles Publikum. Wer uns hört, wer Deutschlandfunk hört, der ist an den Dingen dieser Welt mehr interessiert als der Durchschnitt. Und es kann auch eine Anregung sein, Leute kauft euch mal, eins, zwei, drei, vier, fünf Bücher, wenn euch das interessiert. Es ist eine Information.“

  8. Gerade höre ich Deutschlandfunk “ Lebenszeit: Meinungsbildung in Deutschland –
    Wie glaubwürdig sind unsere Medien?“, wozu man auch anrufen kann. Die Sendung verläuft sehr ruhig und auch interessant. Aber zu dieser Zeit gibt es eben – in der Übertreibung die Anschaulichkeit liegt – leider noch viele, die zu dieser Zeit arbeiten können dürfen müssen und selten nebenbei Radio hören, was den Unterschied zu den Nachtgesprächen wieder sehr deutlich macht.
    Ein Trost ist vielleicht: Für die Moderatoren war es sicher ein anstrengender Job. Ob ihnen trotzdem auch etwas fehlt?

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