Scham und Schande: Kein Kreuz für Massenmorde im Mittelmeer!

Manchmal schäme ich mich dafür, was die Politik in meinem Namen macht. Heute war solch ein Tag.
Beim „Marburger Stadtgespräch“ über „Seenotrettung und Flucht“ hat die Ärztin Ruby Hartbrich im Erwin-Piscator-Haus (EPH) von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit auf dem Rettungsschiff „Sea-Watch“ berichtet. Ein Film zeigte verzweifelte Menschen auf wacheligen Schlauchbooten im Mittelmeer. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bezeichnete sie als „bessere Plastiktüten“.
Wer im Mittelmeer Flüchtlinge von solchen Booten rettet, muss mit ernstlichen Schwierigkeiten retten. Statt die Retter zu würdigen, werden sie behindert, bedrängt und verfolgt. Sind das die vielgepriesenen „Europäischen Werte“?
Bei der Europawahl am 26. Mai müssen die Menschen deshalb Flagge zeigen für Menschlichkeit. Wer die Rettung Schiffbrüchiger von deren Hautfarbe und Herkunft abhängig macht, ist nicht nur Rassist, sondern in meinen Augen auch ein Massenmörder. Doch für Mörder und Parteien, die den fortgesetzten Mord im Mittelmeer dulden oder gar unterstützen, darf es bei einer demokratischen Wahl keine Stimme geben!