Balla balla:Gierige Geschäftemacherei auf Kosten unserer Gesundheit

König Fußball ist ein unerbittlicher Diktator. Seine Interessen setzt er ziemlich rücksichtslos mit medialer Macht durch.
Während die Menschen seit Wochen mit Kind und Stress in ihre Wohnungen eingepfercht sind, soll bald bereits der Ball rollen. Doch die geplanten „Geisterspiele“ begeistern längst nicht alle. Sie bezeugen die kommerzielle Verderbtheit des Profi-Fußballs, der seine eigenen Gewinninteressen über die Gesundheit seiner Fans, der Spieler und des Krankenhauspersonals stellt.
Pflegekräfte in Kliniken und Heimen werden nicht engmaschig auf das SARS-CoV-2-Virus durchgetestet. Der Deutsche Fußballbund (DFB) jedoch will einen beachtlichen Teil der knappen Kapazitäten für Corona-Tests vereinnahmen unddamit den systemrelevanten Menschen wegnehmen. Die Beendigung seiner Spielzeit versucht er allein deswegen durchzusetzen, um gigantische millionensummen aus Fernsehübertragungsrechten einzustreichen und in Millionenbeträgen an Spieler weiterzureichen.
„Der Ball ist rund; und ein Spiel dauert 90 Minuten“, sagte einst der in der Nazi-Zeit nicht ganz unbelastete Sepp Herberger. Das Kicken auf der Straße oder dem Bolzplatz wäre wohl weitaus wichtiger alsdas eitle Herumgestolpere larmoyanter Jungmillionäre auf der Mattscheibe vor den – mit Bier benebelten – Blicken bewegungsarmer Couchpotatoes.
Alle, die sich an solch einem rücksichtslosen Spiel beteiligen, verhalten sich unsolidarisch. Diegesellschaftliche Ächtung sollte alle treffen, die um des kommerzialisierten Fußballs willen die Gesundheit wichtiger Hilfskräfte hintanstellen. Alle, die Solidarität üben, sollten ihre Vereine vor die Wahl stellen, entweder auf dieses üble Spiel zu verzichten oder aber auf die Mitgliedsbeiträge solidarischer Menschen.