Das stinkt zum Himmel: Keine Kulanz beim Lübecker Hof

Urlaub ist die kurze Zeit im Jahr, wo man in aller Ruhe entspannen möchte. Umso ärgerlicher sind dann aber schlechte Erfahrugen im Ferienhotel.
Eine solche unangenehme Erfahrung musste meine Mitbewohnerin leider in Lüneburg machen. Ihr Besuch im Hotel „Lübecker Hof“ war leider ein absolutes Fiasko. Das begann bereits damit, dass sie am 11. August sofort nach ihrer Ankunft zur Zahlung der gebuchten sieben Übernachtungen aufgefordert wurde, noch bevor sie ihrn Zimmer gesehen hatte.
Der Grund wurde dann sofort klar, als sie das Zimmer betrat: Es war klein und ziemlich verbaut. Toilette und Klo waren sehr beengt und nur über rutschige Stufen erreichbar. Durchdringender Farbgeruch machte ein Einschlafen in diesem winzigen Zimmer ebenso unmöglich wie Licht, das vom Flur her unter der Tür hindurchschien.
Zudem waren Handtücher und Bettwäsche nicht wirklich sauber. Auch das Frühstück wirkte, als sei es an einem Supermarktregal zusammengekauft worden. Darum hat meine Mitbewohnerin bereits nach der ersten Übernachtungn ihre Abreise beschlossen und dem Personal mitgeteilt.
Eine weitere Nacht musste sie mangels anderer Perspektive noch bleiben; alle weiteren Übernachtungen hat sie aber bereits am 12. August mündlich storniert. In einer Mail verlangte der „Lübecker Hof“ jedoch eine schriftliche Stornierung, die sie am 13. August versandte.
Trotzdem hat der Lübecker Hof unter Verweis auf seine AGB den vollen Preis für sieben Übernachtungen abgebucht. Nach einer längeren schriftlichen Auseinandersetzung mit mehrfachem Hin und Her hat er schließlich angeboten, 100 Euro zurückzuerstatten. Darauf haben wir uns eingelassen und dem Lübecker Hof nochmals die – dort bereits bekannte – Bankverbindung mitgeteilt.
Am 30. August kündigte Olga Hofmann in einer Mail an, der „Lübecker Hof“ werde den Betrag innerhalb von drei Tagen überweisen. Am 6. September erinnerte ich nochmals schriftlich an dieses Versprechen. Daraufhin erhielt ich die Antwort: „Das Geld wird auf jeden Fall überwiese in den nächsten Tagen. Chef war ausserhald.“
Die vielen vernichtenden Bewertungen des „Lübecker Hofs“ haben wir leider vor der Anreise nicht gelesen. Zum alljährlichen Familientreffen war ich 2019 selber dort gewesen und nicht völlig unzufrieden mit dem Hotel, das meine Schwägerin vorgeschlagen hatte. Schon damals waren die Verhältnisse beengt und das Frühstück nicht gerade opulent und die Dusche problematisch.
Meine Wahrnehmung richtete sich damals aber fast nur auf meine Familienangehörigem, mit denen ich ein schönes Wochenende im sehenswerten Lüneburg verbrachte. In Erinnerung habe ich das Hotel als altes Gemäuer mit einem Standard, wie ich ihn aus den 70er Jahren kannte. Schon damals kündigte man eine Renovierung des Hauses an.
Offenbar ist die versprochene Renovierung aber nur ein Beruhigungstropfen für unzufriedene Gäste, da das Haus trotz angeblich mehrmonatigen Verstreichens der Arbeiten immer noch unerträglich riecht. Das spricht nicht für die Qualität der eingesetzten Farbe und ihre Verträglichkeit Die Belästigung durch den Geruch der Besucherin persönlich anzulasten, spricht zudem absolut nicht für das Management des Hotels.
Ob die Hautfarbe meiner Mitbewohnerin bei diesem Verhalten eine Rolle spielt, bleibt angesichts der vielen anderen negativen Postings in verschiedenen Rezensionsportalen unerheblich. In der Lüneburger Fußgängerzone wurde sie am Abend allerdings von einem unbekannten Passanten rassistisch beleidigt. Offenbar ist es aber Strategiedes „Lübecker Hofs“, eigene Fehler den unzufriedenen Gästen anzulasten.
In mehreren Stellungnahmen zu schlechten Bewertungen auf „Google“ heißt es, es sei „bedauerlich, dass sie es so empfungen haben“. Damit schiebt der „Lübecker Hof“ die negativen Faktoren regelmäßig auf subjektive Eindrücke seiner Gäste ab. Eigene Verantwortung für Mängel und Mißstände übernimmt er nur sehr selten.
Dabei hätte er auch in unserem Fall die Chance gehabt, sich kulant zu zeigen. Selbst diese Möglichkeit hat er leider jedoch vertan. Darum kann ich nur allen abraten, sich in den „Lübecker Hof“ zu begeben!
Bedauerlich ist, dass derartige Erfahrungen von den Geschädigten auch immer mit der jeweiligen Stadt verknüpft werden, wo sie gemacht wurden. Darum sollte die Stadt Lüneburg ein vitales Interesse daran haben, ihre Hotelerie und Gastronomie auf möglichst hohe Qualitätsstandards zu verpflichten. Gleiches gilt auch für Verbände wie den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (HoGA), der eine Mitgliedschaft an die Einhaltung gewisser Standards binden müsste.
Eine solche Beschreibung in meinem persönlichen Blog www.fjh-marburg.de zu veröffentlichen, ist aus meiner Sicht leider notwendig, um Reisende vor dem Besuch unseriöser Hotels zu warnen. Die negativen Rezensionen hätten einen deutlichen Hinweis darauf geliefert, dass der „Lübecker Hof“ in Lüneburg trotz seiner günstigen Lage unweit vom Bahnhof und der historischen Innenstadt keine angenehme Unterkunft für erholungssuchende Reisende ist. Wesentlich bessere Bedingungen hatte meine Bekannte dagegen vorher vier Tage lang im „Baltic Hotel“ in Lübeck vorgefunden, wohin sie nach zwei Tagen Lüneburg gerne wieder zurückgekehrt ist.