Frohe Feiertage: Ostern, Pessach und Ramadan fallen zusammen

Ostern, Pessach und Ramadan fallen in diesem Jahr zusammen. In Jerusalem kommt aber trotz der gemeinsamen Feiertage der drei großen Weltreligioen keine rechte Freude auf.

Attentate und Raketenbeschuss haben die Karwoche geprägt. Israelische Polizisten haben die al-Aqsa-Moschee gestürmt. Verblendete Terroristen haben Frauen und Toristen ermordet.
Am Abend vor der Osternacht standen wieder Demonstrationen gegen den Putsch der amtierenden israelischen Regierung gegen die Demokratie an. Premierminister Benjamin Netanjahu hat die gefährliche Lage in Israel auf unverantwortliche Weise weiter angeheizt, indem er rechtsradikale Parteien in die Regierung geholt und ihnen die Kontrolle über den Sicherheitsapparat überlassen hat. Statt der notwendigen Deesalation sucht Netanjahu sein Heil in einer Zuspitzung der Krise.
Auch in Deutschland gehen Mewnschen zu Ostern auf die Straße, um ein Ende des Kriegs in der Ukraine zu fordern. Dabei entzweit sich die Gesellschaft in diejenige, die ohne Waffen Frieden schaffen wollen und diejnigen, die Waffenlieferungen an die ukrainische Armee als unausweichliche Antwort auf die Aggression des russischen Diktators Vladimir Putin betrachten. Beide Positionen stehen einander scheinbar unversöhnlich gegenüber. Letztlich kann es jedoch keinen Frieden geben, der durch eine gewaltsame Intervention erzwungen werden soll. Ebensowenig kann es Frieden geben ohne diplomatische Verhandlungen beider Beteiligter. Noch aber scheint ein Frieden leider sehr weit entfernt zu sein.
Darum richtet sich der Wunsch zu Ostern an alle Menschen, denen das Nachdenken über gewaltfreie Politik am Herzen liegt: Nicht das Beharren auf die eigene Position führt zu Frieden, sondern der Dialog mit denen, deren Meinung durchaus auch von guten Gründen geleitet wird. Solange nicht Menschenfeindlichkeit die Haltungen der Anderen prägt, sondern Empathie, solange sollte man ihre Bedenken ernst nehmen und in Erwägung ziehen. Appelle sollten sich jedoch zuerst an den richten, der eindeutig die Verantwortung für diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg trägt. Das ist der russische Präsident Putin. Mag man Friedensforderungen an ihn und die Aufforderung zum Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine auch als „naiv“ bezeichnen, so ist doch jeder Appell und jedes Memorandum an andere Politikerinnen und Politiker mindestens genauso naiv, da sie das kolonialistische Denken der Vergangenheit mit einer paternalistischen Entscheidung über das Schicksal anderer Völker in die Zukunft fortschreiben will.